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Dienstag, 18.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Film

Kinobranche in der Corona-Krise – Teil I: Die Festivals

Von den großen und traditionsreichen Filmfestivals war die Berlinale in ihrer 70. Auflage im Februar das einzige, das noch in seiner gewohnten Form stattfinden konnte. Dann kam die COVID-19-Pandemie und stürzte die Branche in eine weltweite Krise, deren Ausmaß auch heute noch nicht absehbar ist.

Von Udo Legner

Erstmalig mussten die 73. Internationalen Filmfestspiele von Cannes – ursprünglich vom 12. bis 23. Mai 2020 geplant – aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt werden. Der für die Filmschaffenden und Unternehmen so wichtige Filmmarkt fand lediglich online statt und die Präsentation der offiziellen Selektion der Festival-Filme wurde auf die Festivals in Toronto, Deauville und San Sebastián verschoben. Bis zum Ende der Sommerferien ereilte große und kleine Filmfeste landauf und landab dasselbe Schicksal: Das deutsch-türkische Filmfestival in Nürnberg, die Grenzland Filmtage in Selb und das Filmfest München – sie wurden entweder abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verlegt.

Die ersten Online-Versuche

Um nicht vollkommen von der Bildfläche zu verschwinden, entschieden sich einige Festivalbetreiber erstmals für alternative Angebote. Vorreiter waren das internationale Dokumentarfilmfestival DOK.fest , das ganz zum Onlinefestival wurde, genauso wie das 2002 vom Schauspieler Robert De Niro 2002 gegründete Tribeca Film Festival in New York. Die für Mitte April geplante 19. Ausgabe dieses rasant gewachsenen Festivals wurde erst auf unbestimmte Zeit verschoben und schließlich Ende Mai als Online-Film-Festival unter dem Titel „We Are One: A Global Film Festival“ in Zusammenarbeit mit YouTube und fast 20 Partnern durchgeführt, zu denen neben dem Tribeca Film Festival unter anderem die Filmfestspiele von Cannes, Venedig, Berlin und Karlovy Vara (Karlsbad) zählten.

Neben den Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen, die von den teilnehmenden Filmfestivals kostenlos und gegen Spenden präsentiert wurden, wurden auch „Round Tables“ gestreamt.

Hoffnungsflimmern in Venedig und beim Fünf Seen Filmfestival

Anfang September richteten sich die Blicke der Film- und Kinofans auf die Großveranstaltung auf dem Lido, denn die „Biennale di Venezia“ war das erste große Filmfestival, das seit Beginn der Corona-Pandemie wieder regulär stattfand – allerdings mit strikten Sicherheitsvorkehrungen, ohne roten Teppich und die prestigeträchtigen Treffen mit den Stars. Für die Organisatoren der 77. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele von Venedig kam eine Verschiebung oder gar Verlegung ins Internet nicht in frage. „Wir wollten eine positive Botschaft aussenden, eine Botschaft des Optimismus und der Aufmunterung“, wurde Festivalleiter Alberto Barbera zitiert.

In Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden wurden einige Veränderungen eingeführt: Tickets gab es nur noch im Vorfeld und um mehr Screenings zu ermöglichen, wurden zwei neue Open-Air-Kinos aufgebaut. Vor dem Eintritt wurde bei jedem Besucher die Temperatur gemessen und im Kinosaal, wo nur jeder zweite Sitzplatz belegt werden durfte, galt Maskenpflicht. Auch beim fast gleichzeitig stattfindenden FSFF (Fünf Seen Filmfestival) in und um Starnberg sorgten insbesondere die Open Air Leinwände für unbeschwerte Festival-Atmosphäre, während viele der Kino-Vorstellungen doch eher mäßig besucht waren. Insgesamt fiel die Bilanz von Festivalintendant Matthias Helwig dennoch positiv aus. Trotz der corona-bedingten Einschränkungen kamen mehr als 14000 Besucher zum 14. Fünf Seen Filmfestival, etwa ein Drittel weniger als im Vorjahr.

„Die Publikumsresonanz übertraf all unsere Erwartungen. Es hat sich gezeigt, dass es möglich ist, zusammenzukommen und Kultur zu veranstalten.“ Nina Hoss, an die in diesem Jahr der Hannelore-Elsner-Schauspielpreis verliehen wurde und die beim FSFF ihren Film „Schwesterlein“ präsentierte, verlieh dem FSFF gar etwas Glamour. Mit ihrer Dankesrede an Festival Organisation und Publikum sorgte sie am Ende des Festivals für Zuversicht und Aufbruchstimmung in der von Corona so gebeutelten Film- und Kinobranche. (Teil 2 folgt).

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