DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Donnerstag, 05.12.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Sport

Fußball und Menschenrechte: Der FDP und den Grünen gelingt starker Debattenbeitrag

„Menschenrechte sind nicht verhandelbar“, so hätte das Motto einer Veranstaltung lauten können, die am 8. Dezember in der Feuerwehrerlebniswelt im Augsburger Martinipark stattfand. Eine Veranstaltung, die relevante Fragen zur WM in Katar aufgriff und sich dabei nicht verhob, sondern sich angemessen auf der Bedeutungsebene des Themas befand.

Von Siegfried Zagler

Gyde Jensen (zugeschaltet), Lars Vollmar, Tina Winklmann, Luis Engelhardt, Verena Sommerfeld, Serdar Akin (v.l.) Foto: © Chiara Lang

Können sportliche Großereignisse frei von Politik sein? Und welche Rolle könnte der Fußball für Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz  leisten? Im Rahmen des Bündnisses „Augsburg statt Katar“ haben die Stadtverbände der FDP und der Grünen eine Podiumsdiskussion zum Thema „Fußball und Menschenrechte“ organisiert. Der kurzweilige Abend wurde von FDP-Stadtrat Lars Vollmar und Stadtrat Serdar Akin (Grüne) moderiert.

Digital zugeschaltet war Gyde Jensen, die in der letzten Legislaturperiode den Ausschuss für Menschenrechte im Deutschen Bundestag geleitet hat und aktuell stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion ist. Vor Ort war Tina Winklmann, die sportpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen. Beide Politikerinnen steuerten im Zusammenspiel mit Luis Engelhardt, der das Präventionsprojekt „Zusammen1“ von Makkabi Deutschland e.V. leitet und Verena Sommerfeld, die das Goethe-Institut e.V. in der Jury des Fußball-Bildungspreises „Lernanstoß“ vertritt, Beiträge und Standpunkte bei, die sowohl die FIFA als auch das Veranstalterland in den Brennpunkt stellten.

Gyde Jensen wies nochmal darauf hin, dass sich der Bundestag im Vorfeld der Weltmeisterschaft im regelmäßigen Austausch mit dem Ausrichterland Katar befunden habe. Die Präsentation Katars vor der Weltöffentlichkeit als moderner Staat stehe im deutlichen Widerspruch zur Situation der Arbeiter vor Ort: “Zu Menschenrechtsverletzungen, die beim Bau der Stadien passiert sind, dürfe man nie schweigen”, so Jensen. Mit dem Schweigen setze man ein eindeutiges politisches Zeichen, indem man die Zustände hinnimmt. Deutschland sei gefragt, seinen Einfluss geltend zu machen, damit im Nachgang der WM auch eine Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen durch eine unabhängige Kommission erfolge.

Dem pflichtete Tina Winklmann bei und sie richtete ihren Fokus auf die Vergabe und die Übernahme von Verantwortung bei einer WM. „Sport ist natürlich politisch und dementsprechend liegt auf dem Sport Verantwortung. Die Vergabe der FIFA Fußball WM nach Katar sei geprägt von falschen Entscheidungen und zeige auch wie wichtig die Bekämpfung von Korruption im Sport sei. Die FIFA sei hier mehr als gefragt, Verantwortung für ihre Veranstaltungen zu übernehmen. “Wenn sich im Laufe der Zeit nach einem Vergabeprozess herausstellt wie, was abgelaufen ist, muss nachgesteuert werden. Zwischenziele sind hier ein gutes Instrument bei Vergabe von Sportgroßveranstaltungen. Wenn diese Ziele nicht eingehalten werden, muss auch über eine alternative Vergabe nachgedacht werden. Natürlich begrüßen wir, dass es durch die öffentliche Wahrnehmung in Katar gesellschaftliche und soziale Verbesserungen gibt, aber diese müssen auch gut begleitet werden um diese wachsen zu lassen und auch vor Ort gesetzlich verankert werden.“ So der Kern der Aussage von Tina Winklmann

“Der Sport war immer schon politisch” – Luis Engelhardt © DAZ

Ähnlich argumentierte auch Luis Engelhardt: „Seit einigen Jahren werden rund um internationale Sportgroßveranstaltungen Debatten darüber geführt, ob der Sport politisch sein darf oder nicht. Bei MAKKABI Deutschland sind wir der festen Überzeugung, dass im Kontext des Sports auch gesellschaftspolitische Themen verhandelt werden. Der Sport ist und war schon immer politisch, denn Gesellschaft und Menschenrechte werden nicht an den Eingangstoren der Stadien außer Kraft gesetzt. Gleichzeitig sind es aber die Verbände, die hier in einer besonderen Verantwortung stehen und ein Leuchtturm für die Gesellschaft in den Bereichen Nachhaltigkeit, Vielfalt und Menschenrechte sein müssen. Wir müssen nun aufpassen, dass wichtige Debatten rund um die WM in Qatar nicht in wenigen Wochen wieder vollends vergessen werden. Vielmehr gilt es nun umso mehr, mit der Europameisterschaft 2024 in Deutschland mit gutem Beispiel voranzugehen und Demokratie sowie internationale Solidarität zu stärken.“

Verena Sommerfeld stellte in diesem Zusammenhang Projekte vor, die sie in ihrer Tätigkeit beim Goethe-Institut begleitet hat und auch Projekte, die in den letzten Jahren mit dem Fußball-Bildungspreis „Lernanstoß“ ausgezeichnet wurden. Es sei wichtig, dass Sport und Bildung zusammengedacht würden, insbesondere auf Ebene des Jugend- und Amateursports trage der Fußball dazu bei, dass sich Menschen auf Augenhöhe begegnen. Dabei gelte es aber immer die Werte, die Deutschland vertrete anzusprechen und sichtbar zu machen.

Die erstaunlich professionell gehaltene Moderation griff zum Schluss Punkte wie dem Stellenwert des Fußballs der Frauen, dem Thema LGBTQI*-Rechte und der Bildungsarbeit durch Sport auf. Dass man in Sachen Gleichberechtigung beim Sport auch vor der Tür noch viele Barrieren zu überwinden habe, verdeutlichte Petra Kleber, stellvertretende Vorsitzende der Frauen-Fußballabteilung des TSV Schwaben Augsburg, indem sie vom Kluballtag der Bayernliga-Frauen erzählte, die nicht nur vereinsintern zu wenig wertgeschätzt werden, sondern auch von den Medien kaum berücksichtigt werden.

35 Besucher hielten trotz einiger Längen bis zum Ende durch und bereuten ihr Kommen nicht. “Die Veranstaltung hätte mehr Publikum verdient gehabt”, mag eine abgenutzte Phrase sein, in diesem Fall aber eine zutreffende. Mehr als bedauerlich auch der Umstand, dass einige Diskussionsteilnehmer lange Anreisen in Kauf nahmen (Luis Engelhardt kam aus Frankfurt), während es der FCA nicht für nötig hielt, einen Klubvertreter um die Ecke zu schicken.

gesamten Beitrag lesen »



„Eine olympische Erfolgswelle für Augsburg“

Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber gratuliert erneut: Diesmal ist es olympisches Gold für Kanutin Ricarda Funk. Ricarda Funk, die am Kanu-Stützpunkt in Augsburg trainiert und hier ihre zweite Heimat gefunden hat, hat für Deutschland die erste olympische Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen. In einem nahezu perfekten Lauf paddelte sie als Schnellste im Kanu-Einer […]

gesamten Beitrag lesen »



Beim Kuhsee: Riesiger Dirtparcours im Naturschutzgebiet

In der Nähe des Augsburger Kuhsees, auf Höhe von Flusskilometer 49,2, existiert wohl seit einigen Jahren ein anspruchsvoller Dirtparcours. DAZ-Fotografin und Mitarbeiterin Lina Mann erhielt zu Beginn dieser Woche einen Leserhinweis, schwang sich auf ihr Mountainbike und fand den versteckten Dirtpark zwei Radminuten südlich des Kuhsees in Windeseile. Von Siegfried Zagler Manns Fotoserie kann allerdings […]

gesamten Beitrag lesen »



DFB: Flick wird neuer Bundestrainer

Wenige Tage nach seinem letzten Spiel als Trainer bei Bayern München unterzeichnet Hansi Flick beim DFB und übernimmt dort direkt nach der kommenden Europameisterschaft das Amt des Nationaltrainers. Vorne: Hansi Flick und Oliver Bierhoff (v.l.) Stehend: Stephan Osnabrügge, Peter Peters und Rainer Koch (v.l.) Bildquelle: DFB Der 56 Jahre alte Fußball-Lehrer hat heute in der […]

gesamten Beitrag lesen »



Eilmeldung: Löw hört nach der Europameisterschaft auf

Löw wird seine Tätigkeit als Bundestrainer nach der Europameisterschaft in diesem Sommer beenden. Das verkündete der Deutsche Fußball-Bund am heutigen Dienstag. Löw ist seit 2006 Cheftrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, wurde 2014 mit Kroos, Klose und Co. Weltmeister und sank mit der DFB-Mannschaft bei der WM 2018 als  Gruppenletzter mit dem DFB-Flaggschiff so tief wie noch […]

gesamten Beitrag lesen »



Sonderprogramm des Bundes: Rund eine Million für die Sporthalle

Ausnahmsweise eine gute Nachricht für die Augsburger Sportwelt: Rund eine Million für die Erhard-Wunderlich- Sporthalle aus dem Topf des Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sorgt für Sanierungszuversicht bei der Stadt Augsburg. „Ich freue mich sehr, dass wir mit der zugesagten Förderung des Bundes einen wichtigen finanziellen Baustein zur Umsetzung […]

gesamten Beitrag lesen »



DEL: Panther zeigen beachtliche Leistung und verlieren dennoch in München

Die Augsburger Panther haben das erste Saisonspiel der DEL-Saison 2020-21 knapp verloren. Beim EHC Red Bull München zeigte der AEV eine starke Vorstellung, lieferte sich mit dem Vorrundenprimus der Vorsaison ein Duell auf Augenhöhe, unterlag aber letztlich mit 2:3. Die Tore für die Panther erzielten Max Eisenmenger (7.) und Thomas Holzmann (40.). Für München waren […]

gesamten Beitrag lesen »



Heute startet die Eishockeysaison

Die Augsburger Panther starten am heutigen Sonntag, 20. Dezember um 14:30 Uhr in die Hauptrunde der DEL. Das ermöglicht ein vom Bund geschnürtes Fördergeldprojekt für Profisport. Das Team von Coach Tuomie ist beim EHC Red Bull München zu Gast. Die Mannschaft aus der bayerischen Landeshauptstadt zeigte sich zuletzt beim MagentaSport-Cup in guter Form und entschied […]

gesamten Beitrag lesen »



Coronavirus in Augsburg: 73 Neuinfektionen bestätigt — 7-Tage-Inzidenz in Augsburg bei 278,2

Die Stadt Augsburg bestätigt 72 neue Covid-19-Fälle. In den vergangenen sieben Tagen wurden 829 Neuinfektionen im Stadtgebiet gemeldet. Das entspricht etwa 278,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Damit liegt die Inzidenz, Stand heute, wieder unter 300 und ist weiterhin leicht rückläufig. Die Lage wird weiterhin tagesaktuell beobachtet und bewertet. Die 72 Neuinfektionen […]

gesamten Beitrag lesen »



Profi-Eishockey in Zeiten von Corona: Panther sichern Existenz über 20/21 hinaus

Schwierige Monate liegen hinter dem Augsburger Eishockey. Nach zahlreichen Gesprächen mit Werbepartnern können die Clubverantwortlichen allen Anhängern nun aber die größte Sorge nehmen: „Die Existenz der Augsburger Panther ist unter den aktuellen Bedingungen auch über die Saison 2020-21 hinaus gesichert”, so der geschäftsführende Gesellschafter Lothar Sigl. Große Loyalität unter den Sponsoren Mit zahlreichen Werbepartnern konnten […]

gesamten Beitrag lesen »