Schaezlerpalais zeigt Franziskanerkrippe aus Ulm
Noch zu Lebzeiten des Franz von Assisi kamen im Jahre 1221 die ersten Franziskaner nach Augsburg. In den armen Handwerkervierteln fanden die „Barfüßer“, wie sie vom Volk genannt wurden, schnell Zulauf und förderten, neben ihrer sozial- und seelsorglichen Arbeit, Literatur und Musik und führten somit maßgeblich die Augsburger Stadtgeschichte fort. Nicht nur die „Rechtssätze“ (1275), sondern auch das Augsburger Stadtrechtsbuch stammen aus der Feder der Franziskaner, deren fundamentalchristliche Lehre sich als Bewegung in Augsburg zu formieren begann und sich von hier aus in ganz Deutschland verbreitete. Weshalb es zur Weihnachtszeit nicht verwunderlich ist, dass das Schaezlerpalais im Zugangsbereich der Deutschen Barockgalerie eine so genannte „Franziskanerkrippe“ ausstellt. Die Krippe stammt aus dem aufgelösten Franziskanerkloster Ulm. Entstanden ist sie wohl in den zwanziger Jahren, in denen auch das Kloster in Ulm gegründet wurde. Eine für die franziskanische Krippenfrömmigkeit typische Figur ist die zur Tonkrippe zugehörige Figur des hl. Franziskus von Assisi, der nach einer Schilderung in einer seiner Viten in Greccio das erste Krippenspiel aufführte und hier zusammen mit den Hirten und Königen das Christkind verehrt. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Schaezlerpalais, Maximilianstr. 46 kostenlos zugänglich.