Schöne Bescherung! Der FCA geht in Kiel sang- und klanglos unter
Auch im letzten Auswärtsspiel des Jahres setzte es beim Tabellensiebzehnten Holstein Kiel eine klare Niederlage für den FCA. Trotz früher Führung für den FCA hieß es am Ende 5:1 für die Kieler Störche.
Von Udo Legner
Ohne den gelbgesperrten Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, für den Maximilian Bauer in die Dreierkette rückte, gab es gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Leverkusen zwei weitere Veränderungen. Elvis Rexhbecaj und Alexis Claude-Maurice liefen für Arne Maier und Frank Onyeka auf.
Fest entschlossen, es ihrem Trainer Jess Thorup recht zu machen – „Mein Weihnachtswunsch sind drei Punkte“, – startete der FCA couragiert in die Partie und ging gleich mit dem ersten Angriff in Führung. Samuel Essende wurde auf der linken Aussenbahn geschickt und passte ins Zentrum auf Claude-Maurice, der seinem Ruf als Goalgetter gerecht wurde und den FCA mit einem gezielten Linksschuss ins linke untere Eck (5.) in Führung schoss. Den ersten Dämpfer nach diesem Traumstart gab es, als Kevin Schlotterbeck verletztungsbedingt ausgewechselt werden musste (11.).
Schlotterbecks Auswechslung als Game Changer
Dieses Malheur erwies sich Game Changer, denn unmittelbar nach dem Wechsel – Schlotterbeck wurde durch Henri Koudossou ersetzt – nahm das Schicksal seinen Lauf. Die unsortierte FCA-Defensive fand kein Mittel, das Zuspiel von Shuto Machino auf den völlig freistehenden Rosenboom zu unterbinden, der in der 12. Minute den 1:1 Ausgleichstreffer erzielte. Noch sah es aus, als würde der FCA trotz dieses Rückschlags auf der Erfolgsspur bleiben. Doch Philipp Tietz (15.) und Claude-Maurice (18.) und erneut Tietz (22.) vergaben allzu leichtfertig ihre Chancen zur erneuten Führung. So kam es, wie es nie und nimmer kommen musste. Die sogenannte FCA-Defensive ließ Finn Parath unbedrängt flanken und der ebenso unbedrängte Phil Harres hatte am kurzen Pfosten wenig Mühe zur 2:1 Führung (32.) für die Kieler Störche einzuköpfen. Es sollte noch schlimmer kommen und für das weitere Verhängnis zeichnete Augsburgs Schlussmann Nediljko Labrovic verantwortlich. Sein Faux Pas No. 1 – er brachte es fertig, einen 20 Meter Distanzschuss von Phil Harres, der direkt auf ihn zuflog, zum 1:3 Rückstand (35.) in sein Tor zu lenken. In Geschenklaune präsentierte sich der FCA-Keeper einmal mehr, als er seine Abwehr nach einem von Claude-Maurice verschuldetem Freistoß anwies, es bei einer Drei-Mann-Mauer zu belassen, die Machino nicht daran hinderte, den Freistoss aus 25 Metern zur 4:1 Führung (35.) für die Kieler zu verwandeln. Das verzweifelte Anrennen der Augsburger nach diesen Tiefschlägen brachte nichts ein, da sich Jakic (43.), Tietz (45.+2) und Essende (45.+3) fast im Minutentakt im Auslassen ihrer Torchancen übertrafen.
Fazit zur Halbzeit: Verkehrte Fußballwelt! Während der Tabellensiebzehnte aus jeder Torchance ein Tor machte, präsentierte sich der FCA wie ein Absteiger – desolat in der Abwehr und harmlos im Angriff.
Auch durch das Bäumchen-Wechsel-Dich Spiel von Jess Thorup (46. Omyeka für Rexhbecaj und 59. Vargas für Essende) blieb alles beim Alten. Das Fehlen von Kapitän Gouweleeuw und Schlotterbeck konnte auch im weiteren Spielverlauf nicht kompensiert werden und der FCA hatte Glück, dass ein weiterer Treffer der Kieler nach einem Freistoß (68.) wegen Foulspiels annulliert wurde. Gegen die kompakte Abwehr der Störche tat sich der FCA weiterhin schwer und so dümpelte das Spiel bis zur Verlängerung dahin. Bezeichnend für den Spielverlauf: trotz der 16:8 Torschuss Bilanz für den FCA gelang den Kielern in der Nachspielzeit (90.+1) noch der Treffer zum 5:1 Endstand.
Nach diesem Debakel ist der FCA gut beraten, die kurze Weihnachtspause bis zum nächsten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Sonntag, 12. Januar um 17.30 Uhr) für eine schonungslose Bilanzierung der bisherigen Auftritte zu nutzen. Mit einem Weiter-So dürfte es nicht getan sein, worauf auch FCA-Trainer Jess Thorup in der Pressekonferenz verwies!
FC Augsburg: Labrovic – Matsima, M. Bauer, K. Schlotterbeck (11. Koudossou) – Marius Wolf (72. Mounié), Jakic (72. A. Maier), Rexhbecaj (46. Frank Onyeka), Giannoulis – Claude-Maurice – Essende (59. Vargas), Tietz