Situation am Oberhauser Bahnhof offenbar unverändert dramatisch
Der Oberhauser Bahnhof ist seit langer Zeit “Treffpunkt einer stadtbekannten Alkoholiker- und Drogenszene”, wie es im Politjargon oft heißt. Anwohner des Quartiers klagen vermehrt über kaum zumutbare nächtliche Lärmbelästigung und Sachschäden an Gebäuden und Fahrzeugen.
Von Siegfried Zagler
Es wurden seitens der Politik immer wieder Ortsbegehungen unternommen und präventive Lösungsansätze diskutiert. Und zwar bereits zu Zeiten, als der Ordnungsreferent noch Volker Ullrich hieß. Es gab Treffen mit den Parteien der Stadtregierung, Vertretern der Polizeiinspektion 5, der Drogenhilfe, der SKM, Vertretern des städtischen Ordnungsamtes, der Konfliktprävention sowie der Anwohner, um über die Möglichkeiten der Befriedung der unerträglichen Situation rund um den Helmut-Haller-Platz zu beraten. Ordnungsreferent Volker Ullrich (CSU) sicherte bereits vor Jahren zu, die Polizei und das Ordnungsamt vermehrt Kontrollen durchführen zu lassen. Weitere Lösungen wurden zudem in einer baulichen Veränderung und in einer verstärkten Betreuung der Menschen am Oberhauser Bahnhof gesehen.
Inzwischen wurde der Stadtrat neu gewählt. Der Ordnungsreferent heißt nun Dirk Wurm (SPD) und die Situation am Oberhauser Bahnhof hat sich kein Jota zum Besseren hin verändert, sondern scheint sich eher verschlimmert zu haben. Dies konnte am vergangenen Wochenende auch Oberbürgermeister Kurt Gribl in Erfahrung bringen, als er seine Eröffnungsrede zum Oberhauser Marktsonntag am Bahnhofsvorplatz mehrmals unterbrechen musste, weil Sanitätsfahrzeuge und Notärzte vorfuhren.
Stadtrat Peter Grab (WSA) will nun mittels Anfrage an das OB-Referat genauer wissen, wie es um die Situation bestellt ist. “Auf dramatische Weise wurde den Anwesenden einmal mehr die nicht zufrieden stellende Situation auf dem Bahnhofsvorplatz bzw. Helmut-Haller-Platz präsentiert. Angesichts der anhaltenden Diskussion um die Zustände auf dem Helmut-Haller-Platz bitte ich um schriftliche Beantwortung, wie viele solcher Blaulichteinsätze im Jahr 2016 vonnöten waren und ob sich die Anzahl gegenüber den Vorjahren erhöht hat”, so Peter Grab in seinem Anschreiben an OB Gribl.