“Sommernächte”: Stadt bezeichnet dreitägiges Stadtfest als “Erfolg”
Die Stadt Augsburg hat mittels einer städtischen Pressemitteilung die “Augsburger Sommernächte” als Erfolg bewertet. Es gibt aber auch scharfe Kritik.
„Das neue Stadtfest der „Augsburger Sommernächte“ ist ein Erfolg. Drei Tage lang haben Zehntausende Besucher aus Augsburg und der ganzen Region ein stimmungsvolles Fest gefeiert. Friedlich und heiter ging es zu und viele fröhliche Gesichter bestimmten das Bild in der Innenstadt. Auch die Sicherheitskräfte und der Rettungsdienst zogen eine positive Bilanz“, so beginnt eine Pressemitteilung der Stadt am heutigen Sonntag.
„Wir haben uns alle sehr auf die ersten Augsburger Sommernächte gefreut. Aber dass wir drei derart berauschende Tage erleben durften, ist einfach ein Traum. Auch wenn das Wetter am Samstag durchwachsen war – die Stimmung war trotzdem super und entspannt“, schwärmt Bürgermeisterin Eva Weber. Sie hatte das Fest am Donnerstagabend auf dem Rathausplatz eröffnet.
„Wenn man gesehen hat, mit welcher Begeisterung die einheimischen Besucher und die Gäste aus dem Umland und der Region unsere einzigartige Innenstadt mit Leben erfüllt haben, dann kann man gar nicht anders: Man muss Augsburg einfach lieben!“, so Eva Weber.
Auch Heinz Stinglwagner, Geschäftsführer der City Initiative Augsburg (CIA) ist mehr als angetan vom Flair der Veranstaltung: „Es ist einfach schön zu sehen, wie die Menschen jeden Augenblick der Sommernächte genossen haben.“ Gemeinsam mit Stefan Sieber vom städtischen Medien- und Kommunikationsamt hat die CIA das dreitägige Fest mit mehr als 80 Programmpunkten an 13 „Veranstaltungsinseln“ organisiert. Wie viel Arbeit hinter einem mehrtägigen Fest wie den „Augsburger Sommernächten“ steckt, ist dabei für die Besucher kaum zu erkennen. „Aber das ist ja auch so gewollt: Die Leute sollten unbeschwert feiern können und drei herrliche Tage in der Innenstadt genießen. Genauso ist es gekommen. Und damit hat sich der immense Aufwand auf jeden Fall gelohnt“, so Stinglwagner, der sich wie Bürgermeisterin Eva Weber auch davon begeistert zeigte, dass es trotz des großen Alkoholausschanks unter freiem Himmel keine negativen Vorkommnisse zu vermelden gab.
Zwar machte am Eröffnungsabend die Hitze einigen Besuchern zu schaffen. Doch die Augsburger Sommernächte blieben vor allem eines: friedlich. „Die Besucher haben sich gegenseitig mit guter Laune angesteckt und mit der goldenen Abendsonne um die Wette gestrahlt“, freut sich der Citymanager. „Die erste Auflage unseres neuen Stadtfestes hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht“, so sein Fazit.
Kritischer sieht das der Grüne Stadtrat Cemal Bozoglu, der das Treiben zwischen Moritzplatz und Ulrichskirche als “Ballermann” bezeichnete. „Versprochen wurde ein hochwertigeres Stadtfest, bekommen haben wir Maxfest-Light“, so Bozoglu. Ins gleiche Horn bläst Stadtrat Volker Schafitel (FW). Das Gedöns auf der Maxstraße sei völlig unkoordiniert gewesen, die Discos standen zu nahe beieinander, so dass das Ganze als ein einziges Gewummere wahrgenommen wurde. „Das war fast ausschließlich ein Fress- und Sauffest und keine kulturelle Veranstaltung“, so Schafitel, der jeden Tag vor Ort war. Massenhaft betrunkene Menschen, die durch die Maxstraße torkelten, bemerkte Jürgen Gebhardt (KUKI), der das Treiben auf der Maxstraße als „betreutes öffentliches Komasaufen“ bezeichnete.
Augsburgs Bürgermeisterin Eva Weber wollte die Kritik nicht unkommentiert stehen lassen und gab auf Bozoglus Facebookseite folgende Stellungnahme ab: „Das Programm ist so vielfältig, wie unsere Stadt ist: das Eröffnungskonzert mit den Augsburger Philharmonikern, Gospel und Orgelklänge in St. Ulrich, Silent Disco beim Steigenberger, im Schaezlergarten Swing und Bossa Nova, Kleinkunst in der Kurzen Maxstrasse, im Stadtmarkt bayerisch, italienisch und Rock, am Fuggerdenkmal Jazz vom Feinsten, am Kö eine Chillzone für die Jüngeren, Familienzone am Moritzplatz – und eben auch (!) Party in der Maxstrasse. Jeder kann was für sich finden und ich hatte gestern den Eindruck, dass die Menschen sehr begeistert und glücklich sind. Verbesserungspotential gibt’s immer.” So Eva Webers Replik auf die Kritik von Stadtrat Bozoglu.