Soziale Fraktion: OB versenkt Kahnfahrt
Die Krise der Kahnfahrt schlägt weiterhin hohe Wellen. Die die Soziale Fraktion (SPD/Linke) sieht bei der aktuellen Beschlusslage kein Land und keine Rettung bezüglich des Fortbestands der Kahnfahrt
„Die Aussagen der Oberbürgermeisterin sind irreführend und zeigen, dass die OB, obwohl sie den Sachverhalt seit neun Monaten kennt, die Realität verkennt. Die Sommersaison für die Augsburger Kahnfahrt ist eben nicht gesichert, wie der Hilferuf des Betreibers sehr deutlich macht. Ohne die Weiterführung der Innengastronomie ist ein wirtschaftlicher Betrieb insgesamt nicht möglich. Auch eine Besuchereinschränkung im Außenbereich, wie sie von der Stadt vorgeschlagen wird, führt den Betreiber nach unserem Kenntnisstand in eine Situation, in der ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich ist. Das bedeutet, dass weder die Außenbewirtung noch der Bootsverleih in den Sommermonaten sichergestellt ist. Die Gastronomie lebt nicht nur von Ausflüglern und Touristen, sondern vor allem auch von Hochzeiten und anderen Veranstaltungen. Diese kann der Betreiber durch die Nutzungsuntersagung des Innenbereichs nicht mehr durchführen und muss jede Anfrage absagen. Von einer Rettung in den Sommermonaten kann hier doch keine Rede sein!“
Hat die Stadt Mieteinnahmen von einem Schwarzbau eingenommen?
Erstaunt zeigt sich Freund vor allem auch darüber, dass die Stadt Augsburg aber auch die jetzige Oberbürgermeisterin und frühere Liegenschaftsreferentin offensichtlich keinen Überblick über die städtischen Liegenschaften hat. „Wie kann es sein, dass nicht mal im Nachtrag des Mietvertrages im Jahr 2015 der „Schwarzbau“ aufgefallen ist? Auch in offiziellen Publikationen der Augsburger Kahnfahrt und der Stadt ist der „Schwarzbau“ des Öfteren zu sehen. Es ist schwer vorstellbar, dass Frau Weber nichts von dem Gastronomiebetrieb wusste. Es bleibt zu hoffen, dass es in den Liegenschaften der Stadt keine weiteren „Schwarzbauten“ gibt.“
„Wenn von Seiten der Oberbürgermeisterin festgestellt wird, dass die Kahnfahrt zu Augsburg gehört, dann teilen wir diese Einschätzung voll und ganz. Allerdings muss man dann auch von der OB erwarten können, dass schnellstmöglich eine Lösung für einen zukünftigen, wirtschaftlichen Betrieb gefunden wird,“ betont Freund.
„Ungeachtet dessen ist auch die Frage zu klären, für welche Flächen der Betreiber bei der Stadt Augsburg die Pacht bezahlt? Sollte die Stadt über die Pachteinnahmen auch jahrelang Mieteinnahmen für die Fläche des „Schwarzbaus“ eingenommen haben, hätte das mehr als einen bitteren Beigeschmack. Die Stadtspitze muss dem Betreiber der Augsburger Kahnfahrt auf jeden Fall unter die Arme greifen und alle vorhandenen Ermessensspielräume ausnutzen. Da ist die OB gefragt,“ so Freund.