“Spätestens seit jenen Tagen im 16. Jahrhundert” – Martin Junge erhält den Augsburger Friedenspreis
Martin Junge hat am Samstag im Augsburger Rathaus im Rahmen eines festlichen Empfangs vor mehr als 200 geladenen Gästen den “Preis Augsburger Friedensfest” erhalten
Im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums geht der mit 12.500 Euro dotierte „Preis Augsburger Friedensfest“ an den Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Martin Junge. Junge gilt als Vermittler der beiden großen christlichen Kirchen, vor allem jedoch auch als Versöhner zwischen kleineren Weltanschaungsgruppen. So beschrieb César García, der Generalsekretär der Mennonitischen Weltgemeinde Preisträger Junge als “demokratische, versöhnende Führungspersönlichkeit”. Junge war zwischen 1989 und 2000 für die evangelischen Kirche in Santiago de Chile tätig.
Augsburgs Oberbürgermeister hob hervor, dass “spätestens seit jenen Tagen im 16. Jahrhundert, als im Jahr 1555 der Augsburger Religionsfrieden unterzeichnet wurde, unsere Stadt Augsburg unverbrüchlich für die Forderung nach Frieden und Toleranz im menschlichen Miteinander steht”. Dieses Standing könne aber nur in Wirkungskraft transformiert werden, wenn sich die formulierten Ziele aktiv im alltäglichen Handeln widerspiegeln würden. Aus diesen Überlegungen heraus hatte der Augsburger Stadtrat anlässlich der Feierlichkeiten zur 2000-Jahr-Feier unserer Stadt gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern 1985 den Preis Augsburger Friedensfest gestiftet. “Damit hatten wir in symbolischer Form das Augsburger Bekenntnis von 1530 erneuert”, so Gribl.