Stadt strebt strukturelle Verbesserungen der Badegewässer an
Nach der Ablehnung des Ausbaues des Kaisersees zu einem qualifizierten Badesee im Stadtrat hat der Umweltausschuss gestern die Beauftragung einer Maßnahmenanalyse für die strukturelle Erhaltung und Verbesserung von Badebereichen im Stadtgebiet beschlossen.
Die rund 29.000 € teure Voruntersuchung wird drei Badebereiche, und zwar den Bergheimer Baggersee, den Wertachkanal im Bereich Eiserner Steg und das Luftbad Göggingen umfassen. Gemäß der Richtlinie für die Schaffung von Erholungs-, Spiel- und Sportanlagen, die 1 m2 Badegewässer pro Einwohner empfiehlt, wären für Augsburg 27 ha Badegewässer ausreichend. „Mit 110 ha ist Augsburg gut ausgestattet“, so Umweltreferent Rainer Schaal gestern. Allerdings gebe es qualitative Defizite, beispielsweise bei der Erreichbarkeit, der Infrastruktur und der Freiflächenqualität der Gewässer.
Gegenstand der Beschlussvorlage war deshalb die Analyse dieser Defizite und möglicher Maßnahmen sowie die Erarbeitung von Freiraumkonzepten für die drei ausgewählten Badebereiche. Gemäß einer tabellarischen Bewertung der Verwaltung leidet der Bergheimer Baggersee unter überdimensionalem Algenwachstum und üppiger Verkrautung und ist nur mit Mobiltoiletten ausgestattet. Am Wertachkanal im Bereich Eiserner Steg fehlen Toiletten ganz, ebenso Parkplätze und weitergehende Ausstattungen. Auch dem Luftbad Göggingen, Sonnenbad und Treffpunkt meist älteren Personen, fehlen fest installierte Toiletten und eine Wasserwachtstation, die Wasserqualität ist ungeklärt.
„Wir sind ein sparsames Referat“
Laut Rainer Schaal stößt das Umweltreferat mit der Maßnahmenanalyse sowohl personell als auch fachlich an seine Grenzen, weswegen die Beschlussvorlage eine externe Beauftragung vorsehe. Für eine Vergabe spreche auch, dass es sich um einen einmaligen und begrenzten Auftrag handle und nicht um einen Dauerauftrag. „Wir sind ein sparsames Referat und nicht für die massenhafte Beauftragung von Gutachten bekannt“, entgegnete Schaal auf die Bedenken von Rainer Schönberg (Freie Wähler).
Stadträtin Liselotte Grose (SPD) vermisste den Kuhsee im Paket der zu untersuchenden Gewässer – unter Hinweis auf die schlechte Wasserqualität. Schaal stellte dazu klar, dass man am Kuhsee keine Probleme mit der Wasserqualität habe und konzeptionell auch nichts ändern müsse. Man müsse allerdings in nächster Zukunft mit Unterhaltsaufwendungen rechnen: „Ich bin schon gespannt auf den SPD-Antrag zur Aufstockung dieser Mittel“, so Schaal in Anspielung auf die kommenden Haushaltsberatungen. Der Beschluss des Umweltausschusses zur Beauftragung der Maßnahmenanalyse fiel einstimmig.
Nicht im Konzept zur strukturellen Verbesserung von Badebereichen: der Kaisersee