Stadtentwicklung: Flächennutzungsplan wird überarbeitet
Die Grüne Stadtratsfraktion hat zusammen mit CSU und SPD beantragt, den Flächennutzungsplan der Stadt Augsburg mit integrierter Landschaftsplanung in seiner Gesamtheit zu überarbeiten.
Zielführung des Antrags sei die Gewährleistung eines nachhaltigeren Flächenmanagements. „Bisher wird der Flächennutzungsplan immer nach Bedarf an einzelnen Stellen verändert, wenn dies gerade durch ein konkretes Projekt nötig ist. Dabei fehlt jedoch im Sinne eines Flächenmanagements eine gesamtstädtische nachhaltige Strategie. Aktuelle Beispiele wie der Martinipark, die low-cost-Wohnungen am Bischofsackerweg oder die Grünflächen am Wasenmeisterweg zeigen, dass der Flächendruck stetig steigt und wir uns als eine der nachhaltigsten Städte Deutschlands klar werden müssen, welche Flächen wir für unbedingt schützenswert halten und welche für eine mögliche Nachverdichtung noch in Frage kommen“, so Cemal Bozoglu, baupolitischer Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion.
Gerade vor dem Hintergrund des mittelfristig neu zu entwickelnden Gebiets Haunstetten-Südwest mit zirka
200ha Fläche müsste aus der Sicht der Grünen der Außenbereich für weitere Neubauplanungen eine Tabu sein und bleiben. „Das vom Stadtrat beschlossene Prinzip “Innenentwicklung vor Außenentwicklung” muss ernst genommen werden. Darauf hat sich auch der Oberbürgermeister im Dialog nachhaltiger Städte verpflichtet. Mit Haunstetten-Südwest entwickeln wir ein enorm großes Areal im heutigen Außenbereich, was wir aufgrund des Wachstums unserer Stadt mittragen und dessen Entwicklung wir an hochwertige Grün- und Energiekonzepte binden. Weitere Flächen im Außenbereich müssen aus unserer Sicht aber unangetastet bleiben. Darüber hinaus müssen im Innenbereich noch bestehende Grünräume geschützt, erweitert und aufgewertet werden, um die Lebensqualität im Innenbereich zu erhalten und wenn möglich sogar zu verbessern. Dies ist das Ziel unseres gemeinsamen Antrages“, so die Grüne Fraktionschefin Martina Wild, die sich verärgert darüber zeigt, dass „CSU und Teile der SPD nun der Entwicklung einer Fläche bei Radegundis zugestimmt haben, die im Außenbereich, sogar teilweise im Landschaftsschutzgebiet liegt und an den Naturpark Westliche Wälder angrenzt“.
„Die Grünen halten diese Entwicklung für falsch. Es ist ein Dammbruch, in Radegundis Wohnflächen entwickeln zu wollen, denn es wird geradezu als Einladung verstanden werden, auch die restlichen Flächen entlang der Wellenburger Allee irgendwann zu bebauen“, so Cemal Bozoglu zum Bauvorhaben am Gögginger Stadtrand. Dieses Vorhaben torpediere die Biodiversitätsstrategie der Stadt Augsburg und ein laufe einem nachhaltigen Flächenressourcenmanagement zuwider. Stadtentwicklung und Bauplanung der Stadt müssten sich aber genau daran orientieren.