Theater: Die Stadtregierung soll einen Sanierungsplan vorlegen
Die Grüne Stadtratsfraktion hat via Antrag einen „nachvollziehbaren und finanzpolitisch realistischen Sanierungsplan“ für das Stadttheater gefordert.
Baustelle Theater
Nach Auffassung der Grünen ist eine klar definierte Abfolge der nächsten Schritte zur Theatersanierung „zwingend erforderlich“, damit die beschlossene Interimsspielstätte überhaupt Sinn mache. „Die Interimsspielstätte werde errichtet, damit das Große Haus saniert werden könne, so Fraktionschef Reiner Erben. Wenn nicht erkennbar sei, ob und wann dies passiere, würde die Gefahr bestehen, dass die Stadt ein unbefriedigendes Provisorium auf Dauer, aber kein saniertes Großes Haus habe.
„Die Stadt muss sich für das Theater entscheiden“
Ein genauer Plan sei vor allem für die Verantwortlichen des Theaters notwendig, da sie sich auf die Baustellenphasen einstellen müssen. „Es braucht eine verlässliche mittelfristige Planung, damit das Theater seine Überlegungen für die nächsten Spielzeiten damit abstimmen kann“, so die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Verena von Mutius. Im Wirtschaftplan habe die Theaterleitung zum Ausdruck gebracht, dass die Stadt sich für das Theater entscheiden müsse. Das bedeute nach Lesart der Grünen, dass die Stadtregierung einen langfristigen Plan zu entwickeln habe, wie das Theater baulich, konzeptionell und finanziell in die Zukunft geführt werden könne.
pfp Architekten, Hamburg
“Der Umbau des Theaterstandortes Augsburg wird insgesamt ein Volumen von circa 88 Millionen Euro erfordern (Anm. d. Red.: ohne Interimsspielstätte und Freilichtbühne). Dafür ist ein mehrjähriger Stufenplan vorgesehen, der auf Grund der Dringlichkeit des Sanierungsbedarfs in allen Bauteilen baldmöglichst angegangen werden muss.”
Verfahrensschritte:
- Ersatz für die Komödie ab Oktober 2010 mittels einer Interimsspielstätte (ca. 260 Zuschauer) auf dem Parkplatz an der Kasernstraße mit einfachem reduziertem Standard.
- Errichtung eines Neubaues auf dem Gelände an der Kasernstraße, der zukünftig die Werkstätten, die Probebühnen sowie die gesamte Verwaltung und die mittlere Spielstätte beherbergen soll. Die Interimsspielstätte auf dem Parkplatz soll derweil an anderer Stelle als zweite Spielstätte erhalten bleiben.
- Sanierung des Großen Hauses (ca. 1000 Zuschauer), wobei die neu errichtete mittlere Spielstätte (ca. 400 Zuschauer) dann als vorübergehendes Ersatzquartier für das Große Haus dienen soll.
- Wiederbezug des Großen Hauses und Aufgabe der Interimsspielstätte.
- Als letzter Schritt soll die Sanierung der Freilichtbühne angegangen werden.
Kostenschätzung, Stand 12/2009:
Neubau Zweite Spielstätte + Produktionsstätten (Var. A): | 61,18 Mio. € |
Sanierung Großes Haus: | 27,15 Mio. € |
Zwischensumme: | 88,33 Mio. € |
Freilichtbühne (Variante Sanierung + Teilneubau): | 6,90 Mio. € |
Membranüberdachung Freilichtbühne: | 2,76 Mio. € |
Interimsspielstätte (bei Restablöse 1,0 Mio.): | 3,70 Mio. € |
Bühnentechnik Interim (Eigenleistung Theater): | 1,20 Mio. € |
Gesamtsumme: | ca. 100 Mio. € |